Dinkel – ein ganz besonderes Urgetreide
Ein leises Knistern und Knacken ist zu hören, wenn die Morgensonne auf die Dinkelfelder von Werner und Mark Schweizer am Rande des kleinen Dorfs Weitingen scheint. „Das ist die Feuchtigkeit in den Ähren, die durch die Wärme verdunstet“, erklärt Landwirt Mark Schweizer. Ein wichtiger Vorgang, denn erst wenn der Feuchtigkeitsgehalt des Getreides bei unter 15 Prozent liegt, kann geerntet werden. Prüfend reißt der junge Mann eine der Ähren ab. Dann schält er ein Korn aus seiner Ummantelung. Beim Dinkel ist das allerdings gar nicht so leicht, denn im Unterschied zu Weizen ist das eigentliche Korn noch von einer Schutzhülle, der Spelze, umgeben. Mit dem Nagel drückt er nun in das Korn. Noch ist es zu weich und es wird noch einige Tage dauern, bis gedroschen werden kann.
Familie Schweizer baut auf den 140 Hektar, die sie zusammen mit einem Partner als Betriebsgemeinschaft bewirtschaften, Dinkel an. Werner Schweizer ist Landwirt im Nebenerwerb und hat den Hof von seinem Vater übernommen. Und die nächste Generation steht mit Sohn Mark, der an der Universität in Hohenheim Agrarwissenschaften studiert hat, auch schon bereit. Dass Dinkel lange Zeit vom Weizen als Brotgetreide verdrängt wurde, liegt unter anderem daran, dass er nicht so ertragreich ist. Und an der aufwendigeren Verarbeitung. Bevor er zu Mehl gemahlen wird, muss er entspelzt werden. Doch heutzutage liegt Dinkel wieder im Trend. Er wurde schon vor Jahrtausenden kultiviert und zählt zu den sogenannten Urgetreiden. Dinkel besitzt ein nussiges Aroma und gute Backeigenschaften. Mehr über Urgetreide erfahren sie hier.
„Nachhaltigkeit ist uns wichtig. Deshalb setzen wir auf bewährte Methoden wie eine wechselnde Fruchtfolge, das Anlegen von Blühflächen für Insekten und auf innovative Agrartechnik.“
Mark Schweizer, Landwirt