• Eiweiße, Kohlenhydrate & Co.

    Hilft Eiweißbrot beim Abnehmen? Sind zu viele Kohlenhydrate schädlich? Und was ist eigentlich Gluten?

Eiweiße – Bausteine des Lebens

Proteine oder auch Eiweiße sind eine der drei Makronährstoffe neben Fetten und Kohlenhydraten. Anders als Kohlenhydrate dienen sie dem Körper nicht primär als Energielieferant, sondern bilden vielmehr einen Baustein für die körpereigenen Zellen, Hormone und Enzyme.

Proteine sind sehr vielfältig und bestehen aus einer Kombination verschiedener Aminosäuren. Einige Aminosäuren kann der menschliche Körper selbst herstellen. Die sogenannten essentiellen Aminosäuren jedoch müssen wir über die Nahrung zu uns nehmen. Um diese zu verarbeiten, benötigt unser Körper jedoch bestimmte Kombinationen der Aminosäuren. Kommen diese nicht zustande, werden die Aminosäuren unverwertet wieder ausgeschieden. Entsprechend sollte man bei der Ernährung eine möglichst breite Vielfalt an Proteinquellen achten.

Eiweiß-Abendbrot / Eiweiß-Abendbrötchen

Unser Eiweiß-Abendbrot besteht nicht nur zu rund einem Viertel aus Eiweiß, sondern enthält insgesamt auch mehr Fett als beispielsweise ein Weizenmischbrot. Die Gesamtkalorienmenge pro 100 Gramm ist dadurch deutlich höher.

Kann Eiweißbrot dennoch beim Abnehmen helfen?

Atkins-Diät, Low Carb – was steckt dahinter?

Menschen, die sich bewusst „Low Carb“ (engl. „wenig Kohlenhydrate“) ernähren, versuchen den Anteil an Kohlenhydraten in ihrer Ernährung möglichst gering zu halten. Eiweißbrot kann durch den hohen Proteingehalt für ein längeres Sättigungsgefühl sorgen.  Der Blutzuckerspiegel steigt aufgrund des niedrigen Kohlenhydratgehalt weniger schnell. Entscheidend für die Gewichtsreduktion ist jedoch grundsätzlich eine negative Energiebilanz: Nur wenn dem Körper weniger Energie zugeführt wird als er verbraucht, nimmt man wirklich ab.

Was genau ist eine Low-Carb-Diät? 

Unter “Low Carb” versteht man gemeinhin eine Ernährungsweise, bei der man den Anteil an Kohlenhydraten (engl. ”carbohydrates” – “carb”) bewusst reduziert. Populäre Beispiele für kohlenhydratarme Diäten sind die Atkins-Diät oder die Paleo-Diät. 

Wie funktioniert eine Low-Carb-Diät? 

Für die Energiegewinnung nutzt der menschliche Körper Kohlenhydrate, Eiweiß und Fette. Stehen verschiedene Energielieferanten zur Verfügung, werden Kohlenhydrate für die Energiegewinnung bevorzugt. Low Carb basiert auf dem Ansatz, die Zufuhr der vom Körper bevorzugte Energiequelle (Kohlenhydrate) zu unterbrechen oder zumindest einzuschränken. Werden keine Kohlenhydrate mehr zugeführt, wird der Körper dazu angeregt, die eigenen Fettreserven anzugreifen, um die nötige Energie zu produzieren. Als Folge dieses Prozesses nimmt man ab.  

Funktioniert das Konzept der Low-Carb-Diät wirklich? 

Über mehrere wissenschaftliche Studien ließ sich nachweisen, dass die Ernährung nach dem Low-Carb-Konzept zum Gewichtsverlust beitragen kann. Zudem führt sie kurzfristig schneller zur Gewichtsreduktion als eine vergleichbare Low-Fat-Ernährung. Bei Menschen mit Übergewicht konnte durch Low-Carb-Ernährung eine Verbesserung verschiedener Entzündungswerte diagnostiziert werden. Personen, die an Diabetes und Fettstoffwechselstörungen leiden, konnten erwiesenermaßen mittels LowCarbErnährung ihre Blutzuckerwerte verbessern 

Entscheidend im Hinblick auf das meist vorrangige Ziel der Gewichtsreduktion ist jedoch sowohl bei der Low-Carb– als auch bei der Low-Fat-Diät die Kalorienbilanz: Eine Gewichtsabnahme erfolgt immer nur, wenn ein Energiedefizit erreicht wird. Nur, wenn dem Körper weniger Energie zugeführt wird als er verbraucht, kommt es zur Gewichtsabnahme. 

Ist eine Ernährung nach dem Low-Carb-Konzept zu empfehlen? 

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hält eine langfristige Low-Carb-Ernährung für nicht empfehlenswert, da dem Körper dabei u.a. zu wenige Ballaststoffe aus Getreide zugeführt werden. Nicht lösliche Ballaststoffe aus Getreiden helfen dem Darm bei der Absorbierung von Giftstoffen Eine bei Low Carb häufig hohe Fettzufuhr erhöht zudem das Risiko für verschiedene Krankheiten wie koronare Herzkrankheit und Gicht. Eine Studie des Lancet Public Health konstatiert, dass sowohl eine Ernährung mit sehr geringem als auch mit sehr hohen Kohlenhydrateanteil langfristig mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden ist.
 

Quellen:  

Nordmann A.J. et al.: Effects of low-carbohydrate vs low-fat diets on weight loss and cardiovascular risk factors: a meta-analysis of randomized controlled trials. Arch Intern Med 2006; 166: 285–939 

Ballard K.D. et al.: Dietary carbohydrate restriction improves insulin sensitivity, blood pressure, microvascular function, and cellular adhesion markers in individuals taking statins. Nutr Res. 2013 Nov;33(11):905-12. https://doi.org/10.1016/j.nutres.2013.07.022 

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE): DGE-Position Richtwerte für die Energiezufuhr aus Kohlenhydraten und Fett, Januar 2011.
www.dge.de/fileadmin/public/doc/ws/position/DGE-Positionspapier-Richtwerte-Energiezufuhr-KH-und-Fett.pdf 

Seidelmann, S. et al.: Dietary carbohydrate intake and mortality: a prospective cohort study and meta-analysis. The Lancet, Volume 3, Iss 9, E419-E428, August 2018https://doi.org/10.1016/S2468-2667(18)30135-X 

Was genau ist eigentlich Gluten?

Gluten ist das wichtigste Speicherprotein von Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel und vielen weiteren Getreidesorten. Oft wird auch als Klebereiweiß bezeichnet, es bindet Wasser und stabilisiert. Als Klebereiweis kommt ihm bei der Verarbeitung von Mehl eine entscheidende Bedeutung zu, da es die Teigeigenschaften maßgeblich mitbestimmt. 

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Gluten führt bei bis zu einem Prozent der Bevölkerung zu einer schweren Entzündungsreaktion im Darm, die als Zöliakie bezeichnet wird. Bei Menschen mit Zöliakie löst der Verzehr von Gluten eine Entzündung der Dünndarmschleimhaut aus. Dadurch sterben mit der Zeit die Zotten des Dünndarmes ab und es kommt zu einer Unterversorgung des Körpers mit lebenswichtigen Vitaminen. Nährstoffe werden nur noch vermindert aufgenommen. Dies führt zu verschiedenen Symptomen. In vielen Fällen dauert es lange, bis eine Zöliakie diagnostiziert wird, da diese Erkrankung verschiedene, oft nicht eindeutig zuzuordnende Symptome verursacht.  

Für Menschen, die an Zöliakie leiden, ist eine glutenfreie Ernährung essentiell, um eine Mangelernährung und langfristige Komplikationen wie Lymphdrüsenkrebs zu verhindern. 

Gluten-Unverträglichkeit im Fokus der Wissenschaft

Neben der Zöliakie rückt das Krankheitsbild der Gluten-Unverträglichkeit immer stärker in den Fokus der Medizin. Hierbei kommt es in Folge einer Unverträglichkeit zu Symptomen wie Durchfall, Blähbauch und extremer Müdigkeit nach dem Essen. Anders als die Zöliakie führt die Glutenunverträglichkeit aber nicht zu langfristigen Komplikationen. 

Ist Gluten auch für gesunde Menschen schädlich? 

Viele Menschen gehen davon aus, dass Gluten ungesund ist und hoffen auf allgemein gesundheitssteigernde Effekte der Diät wie Gewichtsverlust oder einen Schutz für die Herzkranzgefäße. Wissenschaftlich belegt ist bei Gesunden Menschen jedoch weder ein positiver Effekt auf das Körpergewicht noch auf die Herzgesundheit oder auf die allgemeine Fitness.  

Experten raten von glutenfreier Ernährung für Gesunde ab 

Dies belegt unter anderem eine Langzeitstudie im British Medical Journal, bei der rund 45.000 Männer und rund 65 Frauen über einen Zeitraum von gut 30 Jahren hinsichtlich ihres Gesundheitszustandes beobachtet und alle vier Jahre befragt wurden. Personen, die sich besonders glutenreich ernährten, waren und blieben genauso gesund wie der Durchschnitt. Experten der Abteilung für Innere Medizin am Universitätsklinikum Freiburg raten grundsätzlich von einer glutenfreien Ernährung für gesunde Menschen ab, da diese im schlimmsten Fall sogar gesundheitsschädlich sein kann. 

Quellen:  

Hasselblatt, P.: Ist glutenfreie Kost schädlich für Gesunde? Vortrag vom 19.05.2017 an der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg. 

Lebwohl, B. et al: Long term gluten consumption in adults without celiac disease and risk of coronary heart disease: prospective cohort study. BMJ 2017;357:j1892. 
http://dx.doi.org/10.1136/bmj.j1892 

FODMAPs – was steckt dahinter?

Fodmaps ist die Abkürzung für „fermentable oligo-, di-, monosaccharides and polyols“ („vergärbare Mehrfach-, Zweifach-, Einfachzucker und mehrwertige Alkohole“). Sie bezeichnet eine Reihe von Nährstoffen, die im Dünndarm nicht ausreichend abgebaut werden und deshalb Beschwerden bereiten können. Lebensmittel mit niedrigem Fodmap-Gehalt belasten den Darm weniger.

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Fodmaps sind Kohlenhydrate und Zuckeralkohole, die sich in sehr vielen Nahrungsmitteln finden Bei gesunden Menschen werden diese Bestandteile fast komplett im Dünndarm abgebaut und resorbiert. 

Anders bei Personen, die unter einer Darmerkrankung leiden. Bei ihnen kann es passieren, dass manche Fodmaps nicht vollständig aufgespalten werden und in den Dickdarm gelangen. Dort ziehen sie entweder aufgrund ihrer wasserbindenden Fähigkeit Wasser in den Darm, oder sie werden von Bakterien unter Bildung von Gasen abgebaut. Die Folge können unangenehme Blähungen, Durchfall oder unklare Bauchschmerzen sein. Mitunter berichten Patienten auch von Sodbrennen, wenn der Druck durch die Gase so stark wird, dass die Magensäure nach oben drückt und die Speiseröhre reizt. 

Nicht dasselbe wie Milchzucker- oder Glutenunverträglichkeit 

Probleme sollen unter anderem laktosehaltige Milchprodukte und manche Getreidebestandteile bereiten. Zwar verursacht auch die schon lange bekannte Laktoseintoleranz ähnliche Beschwerden. „Diese beruht aber auf einem Mangel an dem Enzym Laktase und kann vom Arzt durch einen einfachen Test diagnostiziert werden“, erklärt der Gastroenterologe Professor Martin Storr vom Internistenzentrum in Gauting bei München. 

Auch die Glutenunverträglichkeit, eine Reaktion des Immunsystems auf gerings te Mengen an Klebereiweiß (Gluten) vieler Getreidesorten, habe andere Ursachen als eine Empfindlichkeit auf Fodmaps, die meist erst beim Konsum größerer Mengen zu unangenehmen Symptomen führen. Weil zahlreiche Obstsorten wie Apfel, Birne oder Mango viel Fruchtzucker enthalten, sind auch sie häufig für Beschwerden verantwortlich. 

Dass Äpfel Bestandteil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung sind, bleibt jedoch unbestritten. Aber wie so oft kommt es auch hier auf die Menge an: „Während ein gesunder Mensch erst nach dem Verzehr von vier, fünf oder sechs Äpfeln mit Blähungen oder Durchfall rechnen muss, könnte ein Reizdarmpatient schon bei ein oder zwei Äpfeln Beschwerden bekommen“, meint Storr. Jeder Mensch habe seine eigenen, individuellen Toleranzgrenzen gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln. 

Besonders kritisch: Fruchtzucker 

Die Tatsache, dass die Lebensmittelindustrie ihren Erzeugnissen immer häufiger Fruktose zusetzt oder modifizierten Zuckerrübensirup zum Süßen verwendet, verstärkt die Problematik. Fruktose an sich sei in diesem Fall nicht das Problem, so Storr, sondern der schwache Darm der Patienten. Rund 10 bis 15 Prozent der westlichen Bevölkerung leiden an einem Reizdarmsyndrom. Es ist durch unspezifische Darmbeschwerden gekennzeichnet und wird nur durch Ausschluss anderer Erkrankungen dia gnostiziert. Mehrere Studien zeigten in den vergangenen Jahren, dass sich eine Ernährungsumstellung zugunsten von Nahrungsmitteln mit niedrigen Fodmap-Gehalten positiv auf die Beschwerden auswirken kann. Auch bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn könnte eine entsprechende Diät die Symptomatik positiv beeinflussen. 

Lebensmittel mit hohem FODMAP-Gehalt weglassen 

Während eine Laktose- oder Fruktoseintoleranz sowie eine Gluten unverträglichkeit vom Arzt eindeutig diagnostiziert werden können, ist das bei einer Empfindlichkeit gegenüber fermentierbaren Sacchariden und Polyolen nicht so einfach: Sie lässt sich eigentlich nur durch Ausprobieren feststellen. Dazu ist es erforderlich, alle Nahrungsmittel mit hohem Fodmap-Gehalt für etwa vier bis sechs Wochen vom Speiseplan zu nehmen. Lassen die Beschwerden nach, ist eine entsprechende Empfindlichkeit sehr wahrscheinlich. Schritt für Schritt kann der Patient dann mit einem bestimmten zeitlichen Abstand diejenigen Nahrungsmittel einzeln wieder zum Speiseplan hinzufügen, die ihm wichtig sind. Treten dabei keine neuen Beschwerden auf, kann er die Portion erhöhen oder ein weiteres Nahrungsmittel ausprobieren. 

Quellen:

Ziegler, J. et al.: Wheat and the irritable bowel syndrome – FODMAP levels of modern and ancient species and their retention during bread making, Journal of Functional Foods, Vol. 25 (2016), S. 257-266. https://doi.org/10.1016/j.jff.2016.05.019

Pronin, D. et al.: Wheat (Triticum aestivum L.) Breeding from 1891 to 2010 Contributed to Increasing Yield and Glutenin Contents but Decreasing Protein and Gliadin ContentsJournal of Agricultural and Food Chemistry 2020 68 (46), 13247-13256.  
https://doi.org/10.1021/acs.jafc.0c02815 

Helles oder dunkles Brot – was ist gesünder?

In früheren Zeiten  wurden die Begriffe „helles Brot“ und „dunkles Brot“ lediglich zur Unterscheidung von Weizen- (hell) und Roggenbroten verwendet. Roggen wurde vorwiegend im Norden, Weizen mehr im Süden Deutschlands angebaut, sodass die Brotsorgen bis heute eine unterschiedliche Verbreitung in den jeweiligen Regionen genießen. Fälschlicherweise werden dunklere Backwaren heutzutage gern mit Vollkorn assoziiert. Entscheidend für die Qualität eines Brotes ist aber weniger die Farbe, sondern vielmehr die verwendeten Rohstoffe und die Art der Teigführung.

(Stellvertretertext – nicht bearbeitet und verifiziert! Nicht zur Veröffentlichung!)

Da in einem Vollkornbrot mehr Anteile vom vollen Korn (Keimling, Mehlkörper, Schale) sind, hat der menschliche Körper (Verdauung) mehr zu arbeiten, als bei einem Weißbrot. Man spricht von „leeren Kalorien“, da ein Teil der aufgenommenen Kalorien im Zuge der Verdauung direkt wieder verbrannt wird. Vollkornbrote haben mehr Mineralien und sind gehaltvoller. Nicht nur dunkles Getreide wie Roggen, sondern auch Weizen oder Dinkel eignen sich für Vollkornbrot. Vollkornbrot hat grundsätzlich mehr Ballaststoffe.